Liebe Kaffeekünstler,

Liebe Gastronomen und Espressoexperten,

Boryana Kotorova hat im vergangenen Juni bei der Kaffeeolympiade 2010 den Deutschen Meistertitel „Coffee & Good Spirits“ 2010 errungen. Kurz nach der Deutschen Meisterschaft ging es für Sie nach London zur Barista World Championship wo sie gegen mehr als 40 Teilnehmern antratt und einen sagenhaften 5. Rang erzielte.

Hier nun ein kurzes Interview mit Bo. Viel Spass

Grüße,

Nana Holthaus-Vehse

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Hallo Bo,

im Juni hast Du bei Deiner ersten Teilnahme Coffee & Good Spirits Meisterschaft gewonnen. Welche Tipps würdest Du einem Neuling geben, der 2011 an einer der Competitions bei der Kaffeeolympiade teilnehmen möchte?
Jeder, der an einer Meisterschaft teilnimmt, gleich welcher Art, sollte es aus Überzeugung tun und Spaß daran haben. Denn nur wer selber von seiner Idee begeistert ist, kann auch Andere begeistern und souverän wirken. Auf eine interessante, aber auch geschmacklich harmonische Eigenkreation sollte man unbedingt großen Wert legen und natürlich ganz viel üben.

Du hast erwähnt, dass Du nur wenig Zeit mit der Vorbereitung verbracht hast. Wie war das genau?
Das stimmt. Ich habe mich aus Neugier spontan entschieden mitzumachen, um mal einfach dabei zu sein und die Atmosphäre hinter und auf der Bühne selber zu erleben. Der Ehrgeiz kommt mit der Zeit der Vorbereitung, genauso wie die Zweifel, die einem aber eigentlich das stete Besserwerden erst ermöglichen.

Beim Einschenken der Irish Coffee sagtest Du:…..„In diesem Glas treffen die Sonnenstrahlen Sumatras auf die kühlen Lagerhäuser Irlands………Was hat Dich bei der Auswahl des Kaffees inspiriert, woher ist der Kaffee und welchen Whiskey hast Du verwendet?Nach ersten Versuchen wusste ich, für alkoholische Kaffeekreationen brauche ich einen eher erdigen und milden Kaffee ohne viel Säure. Darauf hinaus habe ich zusammen mit Raphael Braune von der SUPREMO Kaffeerösterei den Mandheling ausgewählt – ein pre-roast-aged Arabica aus Sumatra. Dazu wählte ich den Powers Whiskey Gold Label – ein irischer Blend, der etwas Hitze gut verträgt ohne spritig zu schmecken und den Kaffeegeschmack dabei nicht „übertönt“.

Du hast bei Deiner Eigenkreation den derzeit exklusivsten Liqueur Frankreichs genommen. Wie hast Du den ausfindig gemacht und wie heißt dieser?
Der Grand Marnier Cuvee du Cent Cinquantenaire Liqueur! Darüber scherzen die Fachleute, dass er „..schwer zu finden, unmöglich auszusprechen und sündhaft teuer…“ sei. Das beschreibt ihn ziemlich genau, aber mit etwas Glück bei der online-Recherche ist er sogar innerhalb einigen Tagen innerhalb Deutschlands lieferbar.

Woher hattest Du die Idee mit dem Wasabi- Zitronengras-Topping?
Nach einer Woche Zutatensuche und unmöglichsten Geschmackssünden fiel mir diese Kombination tatsächlich in einer schlaflosen Nacht ein. Am nächsten Tag stand mein Getränk -be wasabi- für die Meisterschaft fest. Muss nicht immer eine Frucht oder Schokolade sein – Kräuter und Gewürze sind was sehr spannendes!

Kurz nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft hast Du Dich auf den Weg nach London gemacht. Dort hast Du einen hervorragenden 5. Platz erreicht, und darfst Dich nun zur Weltspitze zählen?Wie waren dort die Eindrücke für Dich? Wie hast Du die Barista Szene vor Ort erlebt?
Das war eine wirklich interessante Erfahrung. Unter den Weltfinalisten zu sein – das ist die größte Belohnung für mich und meine Leistung. Es war sehr spannend den jeweils Landesbesten zuzuschauen und natürlich auch von ihnen zu lernen. Und es hat viel Spaß gemacht so viele verschiedenen Umgehensweisen mit Kaffee und anderen Zutaten zu beobachten. Einfach Weltklasse!

Wettkämpfe jeder Art sind immer auch ein Ideengeber für die jeweilige Branche. Was glaubst Du kann sich ein Gastronom von einer Baristameisterschaft abschauen?
Die Vielfältigkeit des Kaffees an sich, die verschiedenen Möglichkeiten der Kaffeezubereitung, die spannenden Kaffeecocktails, die Professionalität eines guten Baristas und schließlich die Vermarktbarkeit und „an-den-Kunden-bringen“ dieses Kaffeewissens,–qualität und -genusses.

Wirst Du 2011 versuchen Deinen Meistertitel zu verteidigen?
Ich will mich da noch nicht festlegen, außerdem ist es nach meiner Herangehensweise definiv zu früh für eine endgültige Aussage:)

Was bedeutet für Dich der Job des Barista und wo glaubst Du wird sich dieser hin entwickeln?
Ein guter Barista werden und sein braucht Zeit, Eigeninitiative und viel Übung. Dazu gehört bestenfalls breitgefächertes Wissen über den Weg der einzelnen Kaffeebohne in die Kaffeetasse und gute Kenntnisse vom technischen Teil. Der Kundenkontakt fordert ständige Aufmerksamkeit, Aktualisierung des Know-hows, sowie Kreativität und Kommunikationsfähigkeiten. Man lernt stets dazu und das macht den Job interessant. Verbunden mit einer offenen Perspektive in der Gastronomiebranche wird die Tätigkeit hinter der Kaffeebar eine immer begehrtere Arbeitsstelle.

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